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Verfolgung der Gasbeschaffenheit in Kolumbien: Von der Karibikküste bis zum Äquator

Das Gasnetz in Kolumbien wird aus verschiedenen Quellen versorgt. An der Karibikküste im Norden wird Erdgas sowohl über Pipelines aus Venezuela als auch über einen LNG1-Terminal in das Netz des staatlichen Netzbetreibers TGI (Transportadora de Gas Internacional S.A.) eingespeist.

1 LNG = Liquified Natural Gas (verflüssigtes Erdgas)

Dazu wird im Osten des Landes Erdgas aus heimischen Quellen gefördert. Der Bau eines weiteren LNG-Terminals an der Pazifikküste im Süd-Westen des Landes ist in Planung. Insgesamt erstreckt sich das Transportnetz über mehr als 4000 km Leitungslänge wobei teilweise Höhenunterschiede von mehr als 2500 m zu bewältigen sind.

Eine Herausforderung für den kolumbianischen Netzbetreiber sind die großen Unterschiede der Gasqualität, denn das per Schiff importierte LNG kann sich in Abhängigkeit von der Herkunft deutlich von den heimischen Vorkommen unterscheiden. Um die gelieferte Energie für die nachgelagerten Kunden korrekt bestimmen zu können, wurde Anfang 2018 ein Projekt zur Implementierung von SmartSim gestartet. So kann die Gasbeschaffenheit im gesamten Land präzise verfolgt werden. Das Vorhaben, das in Kooperation mit dem kolumbianischen Dienstleister Polygon S. A. durchgeführt wird, hat Pioniercharakter, denn es ist die erste Anwendung dieser Art in Südamerika. Die metrologische Evaluierung des Verfahrens zur behördlichen Anerkennung erfolgt nach dem internationalen Standard ISO 15112 sowie nach dem internationalen Leitfaden R 140 der OIML2 .

2 OIML = Organisation Internationale de Métrologie Légale (International Organization of Legal Metrology).