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Mit Digitalisierung erneuerbare Gase einfach einspeisen

Elektrischer Strom kann vergleichsweise einfach in die bestehenden Verteilnetze eingespeist werden – egal, ob er aus Gaskraftwerken, Photovoltaik- oder Windkraftanlagen stammt. Anders stellt sich die Situation hingegen beim Erdgasnetz dar: In Abhängigkeit von der Herkunft des Gases kann sich der Energiegehalt bzw. der Brennwert stark unterscheiden.

Dies stellt Netzbetreiber vor immer größere Herausforderungen, denn die Schwankungen der Gasqualität in den Netzen nehmen stetig zu. Auch die Einspeisung regenerativer Gase wie Biogas oder Wasserstoff aus sogenannten Power-to-Gas-Anlagen war bisher oft nur durch eine aufwändige und kostspielige Anpassung des Brennwertes mittels Konditionierung möglich.

Digitale Lösungen können hier Abhilfe schaffen, so sieht es auch das 2016 verabschiedete Gesetz zur Digitalisierung im Energiebereich vor. Ein konkretes Beispiel dafür, wie dieser Trend im Gasnetz Anwendung findet, ist das SmartSim-Verfahren: Unter Einbeziehung sämtlicher digital verfügbarer Daten (Netztopologie, Einspeisedaten, Verbrauchsdaten, Drücke) werden die Abrechnungsbrennwerte mittels Gasbeschaffenheitsverfolgung hochgenau bestimmt. Dadurch können unterschiedliche Gase flexibel in das Gasnetz eingespeist und auf eine aufwändige Brennwertanpassung oder die Installation von teurer Messtechnik verzichtet werden.