Am Standort Brunsbüttel speist die FSRU Hoegh Gannet ab März 2023 regasifiziertes LNG in das Gasverteilnetz der Schleswig-Holstein Netz AG ein. Um einen möglichst großen Anteil des LNGs in Schleswig-Holstein nutzen zu können, wurden vier bisher getrennt betriebene Verteilnetze zu einem gemeinsamen Netz zusammengeschlossen. In dem verbundenen Netz liegen jetzt unterschiedlichste Gasqualitäten vor. Neben dem LNG und Erdgas aus verschiedenen Quellen wird auch aus Windstrom erzeugter Wasserstoff und unkonditioniertes Biogas in das Netz eingespeist.

Um eine korrekte Abrechnung nach DVGW-Arbeitsblatt G 685 zu gewährleisten, wurde SmartSim als System zur Gasbeschaffenheitsverfolgung implementiert. Dadurch kann zusätzlich auf die Konditionierung des Biogases mit Flüssiggas (LPG) verzichtet werden. Im Rahmen eines Feldversuchs mit mobilen Prozessgaschromatographen konnte eine sehr gute Übereinstimmung der mit SmartSim berechneten Werte mit den Messwerten bestätigt werden.

Der Einsatz von SmartSim im betroffenen Netzgebiet wurde bereits vor dem Jahr 2022 vorbereitet. Aufgrund der absehbaren LNG-Einspeisung in Brunsbüttel musste die Umsetzung dann jedoch mit einem sehr ambitionierten Zeitplan erfolgen. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen der Schleswig-Holstein Netz AG, der E.ON Grid Solutions GmbH und der SmartSim GmbH konnte eine erfolgreiche Inbetriebnahme rechtzeitig vor der LNG-Einspeisung erreicht werden. Auch das beschleunigte Genehmigungsverfahren mit der Eichdirektion Nord und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) hat zum erfolgreichen Abschluss des Projekts beigetragen.